Forschung, Beratung und Weiterbildung im Gartenbau sowie eine Vorstellung des Vereins Agrobusiness Niederrhein e.V. standen auf der Tagesordnung des Beirates der Straelener Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH (WFG).
Bei einem Besuch des Versuchszentrums Gartenbau der Landwirtschaftskammer NRW in Straelen informierten sich die Mitglieder des Beirates der Straelener Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH (WFG) über die umfangreiche Arbeit der Einrichtung auf der Hans-Tenhaeff-Straße. „Im Bereich der gartenbaulichen Versuchsarbeit ist Straelen federführend. Das Versuchszentrum leistet hier wichtige Arbeit und hilft der Branche bei wichtigen Aufgabenstellungen und Herausforderungen für die Zukunft",machte Andrew Gallik, Leiter des Standortes Straelen, zu Beginn des Rundgangs über das Betriebsgelände deutlich. Die umweltschonende Anwendung von Dünger, Wasser und Pflanzenschutz, Möglichkeiten der Torfreduzierung und Potenziale der Energieeinsparung im Unterglasgartenbau sind wichtige Themen der Forschungsarbeit in Straelen. Im Versuchszentrum wird auf einer Fläche von knapp 3 Hektar gearbeitet. Es stehen über 8.500 Quadratmeter Gewächshausflächen sowie 2.500 Freiland-Kulturfläche für Versuche im Unterglasgemüsebau und im Zierpflanzenbau zur Verfügung.
Dabei kann die Einrichtung auf eine lange Geschichte zurückblicken. 1918 wurde sie seinerzeit noch als Lehranstalt in Straelen, damals noch an der Mühlenstraße, gegründet. Mitbegründer und Initiator war Hans Tenhaeff, der Pionier des Gartenbaus am Niederrhein. Tenhaeff erkannte schon damals, dass ohne eine gute Ausbildung, der Gartenbaubranche das Fundament fehlt. Im Laufe der Jahre wurde aus der Lehranstalt ein Versuchszentrum für Gartenbau. 55 Mitarbeiter sind in Straelen in den Bereichen gartenbauliche Versuchsarbeit, Beratung, berufliche Weiterbildung, Pflanzenschutzdienst und Kontrolle Düngeverordnung beschäftigt. Ein zweiter Standort des Versuchszentrums befindet sich in Köln-Auweiler.
Am Standort in Straelen ist zudem die Geschäftsstelle des Vereins Agrobusiness Niederrhein e.V. beheimatet. Die Geschäftsführerin des Vereins, Dr. Anke Schirocki, stellte den Beiratsmitgliedern die Aufgaben und Ziele von Agrobusiness Niederrhein e.V. vor. Das Netzwerk für die Wertschöpfungskette Gartenbau und Landwirtschaft hat 110 Mitglieder, darunter 89 Unternehmen und darüber hinaus Kreise, Kommunen, Hochschulen, Verbände und öffentliche Einrichtungen. „Zur Wertschöpfungskette gehören neben Gartenbau und Landwirtschaft auch Dienstleister, die Logistik, Bildung, Forschung und Entwicklung und natürlich auch die Verwaltung", so Anke Schirocki. Von spannenden Veranstaltungen zu branchenübergreifenden Themen sowie Projekten gelingt es dem Verein, sich immer weiter zu entwickeln und als "Sprecher des Agrobusiness" am Niederrhein und in NRW auch in politischen Kreisen anerkannt zu sein. Mit dem neusten Projekt "Agropole Innovates" wird zudem weiter der Bogen in die Niederlande geschlagen. In dem grenzüberschreitenden Projekt, welches mit Interreg-Mitteln gefördert wird, arbeiten deutsche und niederländische Unternehmen gemeinsam daran, die Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit des Agrobusiness zu stärken. „Neunzehn Mitglieder des Vereins kommen aus Straelen. Das unterstreicht die Bedeutung des Vereins und des Netzwerks für unseren Agrobusinessstandort Straelen", so Bürgermeister Bernd Kuse abschließend.