Geschichte

Geschichte

Marktbrunnen mit Bischhof St. Anno

Straelen wurde urkundlich im Jahre 1055 erstmals erwähnt. Zu dieser Zeit war sie nicht mehr als ein „Marktflecken“.

1064 überträgt der Kölner Erzbischof Anno II Teile der Stadt an die Benediktinerabtei Siegburg. Dazu gehörte natürlich auch die Kirche. Die Figur des Erzbischofs ist auf dem Marktbrunnen in Bronze verewigt.

1428 wurde Straelen die Stadtrechte verliehen und damit auch das Recht, Handel und Gewerbe zu betreiben. Dem Aufschwung stand damit nichts mehr im Wege.


Der älteste Stadtplan aus dem Jahre 1560 zeigt, dass die Stadt nicht nur von einer Stadtmauer umgeben war (ein Teil ist an der Klosterstraße erhalten geblieben), sondern auch von einem zweifachen Wassergraben. Vier Stadttore gewährten dem Handel Einlass und Auskommen. An der Gelderner Straße sind Fragmente dieses Stadttores bei der Stadtkernsanierung nachgebildet worden. Der Magistrat regierte im Rathaus am Markt, das von einem Zwiebelturm gekrönt wurde.

Trotz der Stadtmauer und des doppelten Wassergrabens wurde Straelen in den kommenden Jahrhunderten mehrfach belagert oder sogar geschleift.

Neues Jahrhundert (1800 bis heute)

Den ersten wirtschaftlichen Aufschwung erfuhr Straelen durch den Anschluss an das internationale Eisenbahnsystem mit der Strecke Hamburg – Wesel -  Straelen – Venlo – Paris im Jahre 1875. Straelen hatte sogar einen eigenen Bahnhof. Es siedelten sich Industriebetriebe der Ölverarbeitung, Schuhherstellung oder Holzverarbeitung an.

  • Ölmühle van Schayck
  • Holzverarbeitung Tenhaeff
  • Schuhfabrik Tauwel

Dauerhaft aus der Krise führte die Initiative von Hans Tenhaeff. Ihm gelang es, die erste Versteigerung für Gemüse im Jahre 1914, nach niederländischem Vorbild, in Straelen zu installieren.  Damit wurde der Grundstein für den Produktionsgartenbau in Straelen gelegt.

Gärtnersfrauen bei der Ernte

1918 wurde die Lehr- und Versuchsanstalt für den Gartenbau gegründet. Damit war es nun auch möglich, den Gartenbau in Straelen zu erlernen. Eine Berufsschule schloss sich an und nun konnte man als Geselle, Techniker oder Meister den Beruf mit einer Prüfung abschließen.

Im Jahre 1921 wurde Eduard Bongartz der erste gewählte Bürgermeister, der ausgebildeter Kommunalbeamter war. Durch sein Handeln wurde die Infrastruktur der Stadt erheblich verbessert. Zu seinen Projekten gehörte die Lehr- und Versuchsanstalt, die Errichtung der Hauptschule, des Krankenhauses, neue Wohnungen zur Verbesserung der Wohnungsnot und der Bau des Wasserwerkes mit dem Wasserturm an der Marienstraße. Im Stadtgebiet und einigen Bauernschaften wurden die Haushalt erstmals an das Kanalnetz angeschlossen.

In den Jahren 1936/37 wurde das „Straelener Veen“, ein ehemaliges Torfstechergebiet, in Kastanienburg, trockengelegt. Auf diese Weise wurde Ackerland gewonnen und es konnten 27 Neusiedler durch die Einrichtung von Siedlerstellen eine neue Heimat gegeben werden. Der Grundgedanke war die Selbstversorgung der Bevölkerung.

Vom zweiten Weltkrieg wurde Straelen nicht besonders getroffen, weil die Stadt kein strategisch wichtiges Ziel darstellte. Die Zerstörungen hielten sich in Grenzen.

Es kamen viele Flüchtlinge aus Schlesien und Ostpreußen nach Straelen, um hier eine neue Heimat zu finden. Das stellte eine ganz neue Herausforderung für die Stadt dar.

1950 gab es wieder eine wirtschaftliche Krise. Es kam zu einem großen Gemüseangebot und dadurch zum Verfall der Preise. Theo Verweyen und Josef Caelers brachten das Umdenken in den Gartenbau. Der erste professionelle Anbau von Schnittblumen und Pflanzen hielt seinen Einzug in die Gewächshäuser.  

Am 6. August 1953 wurde an der Großmarktstraße die erste Versteigerung von Schnittblumen getätigt.

Die ehemalige Blumenversteigerung an der Karl-Arnold-Straße

1959 wurde sie bereits durch einen Umbau erweitert und Ende der 60er Jahre entstand an der Karl-Arnold-Straße eine neue Blumenversteigerungsanlage mit zwei Uhren für den Versteigerungsverlauf.  Verkauft wurde nach niederländischem Vorbild. Sie stellte damit die modernste Anlage ihrer Art in dieser Zeit dar. Auf diese Weise konnte dem europäischen Markt Rechnung getragen werden.

2010 erfolgt die Umsiedlung der Blumenversteigerung nach Straelen-Herongen. Durch ein Joint-Adventure wurde die „Veiling Rhein-Maas“ geschaffen. Es ist ein Zusammenschluss der niederländischen FloraHolland und der deutschen „Landgard“ aus Straelen. Die Käufertribüne bietet über 700 Händlern Platz. Am 29. November 2010 drehten sich die 8 Versteigerungsuhren der Veiling Rhein-Maas zum ersten Mal.

Zuvor wurde dort das 65 Hektar große Gewerbegebiet „Gartenbau“ ausgewiesen. Es verfügt sogar über einen eigenen Autobahnschluss „Niederdorf 1 b“.

Marktplatz im Jahre 1973 - vor der Stadtkernsanierung

Von 1969 bis 1992 wurde unter der Leitung von Bürgermeister Matthias Bocksteger (Stadtrat) und Stadtdirektor Wilhelm Weikamp (Verwaltung) die Stadtkernsanierung durchgeführt, die der Innenstadt ihr heutiges Erscheinungsbild verliehen hat. Dafür hat die Stadt Straelen viele Auszeichnungen auf Bundes- und Landesebene verliehen bekommen.

 

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