Umnutzung ehemalige Blumen- und Gemüseversteigerung

Umnutzung der ehemaligen

Blumen- und Gemüseversteigerung

Schrägluftbild auf das Gelände aus dem Jahr 1961
Schrägluftbild auf das Gelände aus dem Jahr 1961

Jahrelang bildete die Gemüseversteigerung an der Großmarktstraße einen überregional bekannten und intensiv genutzten Stadtbaustein von Straelen. Mit der Standortverlagerung des Versteigerungsbetriebs bleibt der Stadt eine 7,8 ha große, in die Stadtstruktur integrierte Brachfläche unweit der Innenstadt. Nicht nur die Lage, sondern auch die Größe des Areals ist mit einmaligen Qualitäten verbunden. Es eröffnete sich die große Chance und die städtebauliche Herausforderung, hier ein neues Straelener Quartier zu entwickeln. Durch die geringe Entfernung zur Innenstadt und den direkten Anschluss an die vorhandenen Grünstrukturen wird es sich als zukunftsfähiges und qualitätvolles Gebiet mit schwerpunktmäßiger Wohnnutzung auszeichnen.

Luftbildansicht Großmarkstraße im Jahr 2015
Luftbildansicht im Jahr 2015

Im Mai 2014 gründeten die Stadt mit der die VOBA Wohnbau GmbH die Projektentwicklungsgesellschaft Straelen. Anlass war insbesondere der Kauf und die Entwicklung des rund 7,8 ha großen, innenstadtnah gelegenen Areals der ehemaligen Gemüseversteigerung. Die Kombination aus der langjährigen Erfahrung in der Projektentwicklung, dem direkten Bezug zum Immobiliensektor und fundiertem Wissen über finanzielle wie planungsrechtliche Verfahrensschritte, stellt einen wesentlichen Vorteil der Projektorganisation dar und wird über den Planungsprozess hinaus zur effektiven Entwicklung des Areals beitragen.

Die grundsätzliche Ausrichtung dieser Projektentwicklung beruht dabei nicht auf Gewinnoptimierung, sondern auf projektorientierter Umsetzung in der Kommune zur Revitalisierung der ehemaligen Gewerbeflächen.

Als Startschuss für den städtebaulichen Planungsprozess unter Leitung der Straelener Projektentwicklungsgesellschaft fand zwischen Mai und Juni 2016 eine intensive Bürgerinformation zur „Rahmenplanung ehemalige Gemüseversteigerung“ statt. Im Rahmen einer mehrwöchigen Ausstellung in den Verkaufsräumen eines ehemaligen Spielwarengeschäfts wurde auf zahlreichen Informationstafeln der aktuelle Planungsstand und die zu bewältigenden Probleme präsentiert, über das Projekt diskutiert und Ideen und Anregungen gesammelt.

Begehung Gelände ehemalige Blumen- und Gemüseversteigerung

Die vorhandene Situation mit hohen Emissionsbelastungen als Daseinsvoraussetzung für die ansässigen Gewerbebetriebe steht im Konflikt zur geplanten Umnutzung. Die Suche nach angemessenen Maßnahmen, um das Nebeneinander der vorhandenen Betriebe gegenüber dem zukünftigen Wohngebiet zu sichern, stellte die zentrale Herausforderung im Planungsprozess dar. 



Schrägluftbild aus dem Jahr 2019

Aufbauend auf den Ergebnissen der Voruntersuchungen wurde im Herbst 2017 eine Mehrfachbeauftragung in Form eines städtebaulichen Ideenwettbewerbs durchgeführt. Vor dem besonderen Hintergrund der Schallproblematik einer geplanten Wohnnutzung, die sich auf eine bestehende gewerbliche Nutzung zu entwickelt, mussten kreative, funktionale und gestalterische Lösungen für den Städtebau, die Grünflächengestaltung und den Schallschutz entwickelt werden.


Blick auf einen Lageplan

Der städtebauliche Entwurf des Planungsbüros Lange GbR aus Moers zeigte durch die Ausrichtung der Gebäude und Grundstücke einen innovativen Ansatz zum Umgang mit der Lärmthematik und schafft auf diese Weise gleichfalls kleinteilige Wohnquartiere die zur niederrheinischen dörflichen Struktur in Straelen passen. Die Lärmproblematik wurde durch eine gelungene Kombination aus Grün, Wall und Wand bewältigt.



Die Umsetzung des städtebaulichen Entwurfs erfolgt durch drei Bebauungspläne. Der Bebauungsplan Nr. 67 "Großmarktstraße - An der Bleiche" ist bereits in Kraft getreten. Nachdem die Baustraßen und der Lärmschutzwall zu den Betrieben an der Straße An der Bleiche errichtet ist, befinden sich nun auch schon viele Wohnhäuser im Bau. Der zweite Abschnitt mit dem Bebauungsplan Nr. 68 "An der Kleinbahn" wird Mitte 2022 in Kraft treten, die Baustraßen werden ebenfalls kurzfristig angelegt. Mit den ersten Hochbaumaßnahmen wird auch im Jahr 2022 gerechnet. Für einen östlich An der Bleiche ansässigen Betrieb sollte im Zuge der Planung eine Erweiterungsfläche geschaffen werden. Die planungsrechtliche Grundlage dafür wird mit einem weiteren eigenständigen Bebauungsplan hergestellt.

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